Überall hört man davon. Wir müssen lebenslang lernen. Doch was bedeutet das eigentlich genau?
Da sind natürlich einerseits fachliche Themen: Eine neue Software. Neue gesetzliche Regelungen. In einer globalisierten Welt sollte man auch immer mal wieder mögliche Fremdsprachenkenntnisse prüfen.
Doch das allein genügt nicht. Viel schwieriger ist eine gewisse persönliche Veränderung.
Das beginnt häufig schon mit Kleinigkeiten. Azubis z.B. müssen manchmal noch lernen morgens pünktlich zu sein. Nicht immer in „letzter Minute“ und schon gar nicht immer 2-3 Minuten zu spät zu kommen.
Weiter geht es mit der Arbeitsorganisation. Es ist so einfach sich morgens im Mailverkehr „zu verlieren“. Womöglich findet man die vielen Mails am Morgen sogar belastend? Hier gilt es zum einen die Lage zu analysieren und zum anderen Abhilfe zu schaffen. Vielleicht werden in Ihrem Unternehmen tatsächlich zu viele Mails verschickt. Jeder informiert jeden über alles. Dann können Sie das Thema in einer Besprechung aufgreifen. Vielleicht ist es aber auch nur eine persönliche Form der Überforderung? Dann müssen Sie sich Strategien aneignen, wie Sie damit umgehen können.
Natürlich sollte man sich einen Beruf suchen, der grundsätzlich zur eigenen Persönlichkeit passt. Es gibt jedoch keinen Beruf, der alle Ihre Stärken nutzt und alle Ihre Schwächen ausklammert. So ist es z.B. im Vertrieb nötig auch mal „Fünfe gerade sein zu lassen“. Als Uhrmacher wäre das absolut nicht hilfreich. Insofern können Sie grundsätzlich wählen, ob sehr feingliedrige, präzise Arbeit besser zu Ihnen passt als eine eher „ungenaue“ Arbeitsweise, die zusätzliche noch emotionale Intelligenz erfordert. Aber – so weit weg das auch voneinander scheinen mag – sie müssen etwas lernen, das nicht perfekt zu Ihrem Charakter passt. Sind Sie im Vertrieb bei der Aufzeichnung der Kundenaktivitäten zu präzise, fehlt Ihnen die Zeit im Verkauf. Sind Sie zu unpräzise, verlieren Sie schnell den Überblick und verärgern Vorgesetzte und Kollegen. Und selbst als Uhrmacher haben Sie es manchmal mit Kunden zu tun. Wünsche, Anforderungen, Reklamationen, der Wunsch nach Beratung, – vielleicht sogar ein wenig Small-Talk…
Wenn Sie auf Dauer glücklich und zufrieden sein möchten, dann reden Sie sich besser nicht ein, dass Sie einfach so sind wie Sie sind und daran niemals etwas ändern müssten. Wachsen Sie mit Ihren Aufgaben. Prüfen Sie sich selbst und nehmen Sie mögliche Kritik durchaus zum Anlass zu spiegeln, ob etwas Wahres dran sein könnte.
Lebenslanges Lernen ist aber auch eine natürliche Entwicklung. Denn wir denken mit 40 Jahren sowieso über vieles anders als wir noch mit 20 Jahren darüber dachten. Wir gehen Probleme anders an und gewinnen auch an Selbstvertrauen. Unsere Lebenserfahrung formt unsere Persönlichkeit mit. Es gilt in vielen beruflichen Dingen also nur, diese Entwicklung mitunter gezielter zu steuern. Bleiben Sie also offen und lernen Sie 🙂